Mehr über Überwachung und die 4. Reinigungsstufe

Überwachung?

Allgemein

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Eine regelmäßige Überwachung des Betriebes ist Voraussetzung für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Kläranlage. Die Überwachung beinhaltet: 

  • Visuelle Kontrollen: Kontrollgänge.
  • Qualitative Kontrollen: Probenahmen, Messung, Ablesungen und Analysen


Bei den Überwachungstätigkeiten gilt es, Störungen und Mängel frühzeitig festzustellen und mit geeigneten Maßnahmen Abhilfe zu schaffen. Besondere Vorkommnisse sind unverzüglich der Betriebsleitung zu melden und im Betriebstagebuch festzuhalten. Den Probenahmen, Messungen, Ablesungen sowie Analysen kommen besondere Bedeutungen zu, da anhand ihrer die Reinigungsleistung der Anlage überwacht wird. Man unterscheidet hierbei zwischen den nach Abwassereigenkontrollverordnung (EKVO) vorgeschriebenen und den weitergehenden Überwachungen.

visuelle Kontrolle

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Nach EKVO sind der Zustand und die Funktion der für den Betrieb der Anlagen wesentlichen klärtechnischen und messtechnischen Einrichtungen täglich zu überprüfen. 
Bei den täglichen Kontrollgängen werden mittels Sichtprüfungen die Anlagenteile visuell durch die Mitarbeiter auf eventuelle Funktionsbeeinträchtigungen überprüft. Alle Bauwerke (auch Hochbauten, Treppen, Straßen etc.) sowie maschinelle, elektro- und sicherheitstechnische Einrichtungen (z.B. Geländer) sind mindestens einmal jährlich auf ihren Zustand zu überprüfen. 

qualitative Kontrolle

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Die einwandfreie Probeentnahme ist die wichtigste Voraussetzung für die Qualität der Abwasseruntersuchung. Die Entnahme von Abwasserproben hat an den dafür vorgesehenen Probenahmestellen zu erfolgen. Dabei sind die für die entsprechende Analyse geeigneten Probenahmegefäße zu verwenden. Änderungen bei den Probenahmen sind mit der Betriebsleitung abzustimmen und im Betriebstagebuch zu vermerken. 
Vor der Entnahme von Stichproben ist eine ausreichende Abwassermenge zu entnehmen und zu verwerfen, um eine repräsentative Zusammensetzung der Probe zu gewährleisten. Mischproben sind möglichst durchfluss- oder zeitproportional zu nehmen. 

Die qualifizierte Stichprobe ist eine Mischung aus mindestens fünf Stichproben, die in einem Zeitraum von höchstens zwei Stunden im Abstand von nicht weniger als zwei Minuten entnommen werden. 

Die 4. Reinigungsstufe - verbesserte Technik

Was ist die 4. Reinigungsstufe?

Die 4. Reinigungsstufe

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Sie sind winzig und doch äußerst gefährlich. Weil Mikroschadstoffe viele Gewässer belasten, stehen Klärwerke mittlerweile vor großen Problemen.

Man kann auch sagen, dass die vierte Reinigungsstufe eine Gesundheitsvorsorge für die Bürger ist.

 

Fakt ist, dass der moderne Lebensstil Folgen für die Umwelt hat. So auch im Fall der Mikroschadstoffe: Human- und Tierarzneimittel, Rückstände von Körperpflegeprodukten, Pflanzenschutzmittel, Biozide sowie Industrie- und Haushaltschemikalien und Stoffe mit hormonähnlichen Wirkungen aus Kunststoffen lassen sich in den Gewässern nachweisen. Arzneimittel wie der Stimmungsaufheller Carbamazepin, das entzündungshemmende Schmerzmittel Diclofenac oder das Röntgenkontrastmittel Iopamidol finden sich nicht nur im Zu- und Ablauf von Kläranlagen, sondern auch im Grund- und Trinkwasser. Nach derzeitigem Wissensstand geht von den Mikroschadstoffen für den Menschen keine unmittelbare Gesundheitsgefahr aus. Die Lebewesen in den Gewässern aber werden nachweislich geschädigt. Hinzu kommt die Sorge, dass sich die Spurenstoffe in der Nahrungskette von den Algen über Fische bis hin zum Menschen anreichern.

 

Im Anschluss an die übliche mechanische, biologische und chemische Reinigung des Abwassers folgt dort die Eliminierung der Spurenstoffe: Im Kontaktreaktor wird dem Abwasser Pulveraktivkohle zudosiert und beides miteinander vermischt. Dabei lagern sich die Spurenstoffe an die Aktivkohlepartikel an. Anschließend wird das Gemisch über einen Tuchfilter geleitet. Dort wird die Aktivkohle wieder vom Abwasser getrennt.

 

Zusätzlich wurde  eine Ozonierung des Abwassers geplant, da die hessische Landesregierung bisher noch keine Entscheidung getroffen hat, ob die Ozonierung zur Pflicht wird. 

Durch Zuführung von zusätzlichem Ozon werden noch mehr Schadstoffe aus dem Abwasser eliminiert. Außerdem spielt dies eine Rolle bei der Aufbereitung zu Trinkwasser.

Durch diese Form der Aufbereitung wird aus ehemaligem Abwasser eine wertvolle Wasserressource. Auch aus diesem Grund haben wir eine Ozonierung mit geplant.

 

Für die Zukunft

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Anstatt es wie bisher in das nächstgelegene Oberflächengewässer einzuleiten, kann man dieses Wasser als Trinkwasser verwenden.  In den Niederlanden z.B stellen geklärte kommunale Abwässer ungefähr 20% der landesweiten jährlichen Frischwasserentnahme durch Industrie, Landwirtschaft und Haushalten. In der küstennahen Kläranlage in Wulpen (Belgien) wird Abwasser zu Trinkwasser aufbereitet und in die nahegelegenen Dünen gepumpt. Dadurch wird der Grundwasserspiegel erhöht, der zur Trinkwasserentnahme dient. Der Grundwasserspiegel kann so als hydraulische Barriere gegen das Seewasser wirken, um einer möglichen Versalzung des Grundwassers vorzubeugen was eine Bedrohung für viele Grundwasserspeicher in Küstenregionen darstellt.

 

Wir vom Abwasserverband werden für die Zukunft prüfen lassen, ob dies eine Alternative für uns ist, um die Trinkwasserversorgung im Usinger Land zu gewährleisten.