Unsere Geschichte

  • 1968: Inbetriebnahme der Anlage 
  • 1988 -1995: Erweiterung der Anlage auf 49.500 EW 
  • 2005: Einführung eines neuen Leitsystems (BN-Automation) 
  • 2006: neue Schlammentwässerungsmaschinen
  • 2011: Bau einer Mircoturbine 
  • 2012 - 2015: Umbau der Fällmittelstation
  • 2015: Bau einer zweiten Microturbine (Ablösung der alten BHKW)
  • 2016 - 2018: Bau von zwei Voreindickern mit Pumpwerk 
  • 2018: Neuordnung Schlammentwässerung
  • 2019: Instandhaltung der Sammler, neue Gebläsestation
  • 2020: Fertigstellung der Schlammentwässerung
  • 2021: Erneuerung des Hebewerks und der Sandwäsche
  • 2022: Einbau einer Rechenanlage RÜB Merzhausen
  • 2024: Erneuerung des Nachklärbeckens 2

Gründung

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Der Abwasserverband OBERES USATAL wurde mit der Zielsetzung der gemeinsamen Reinigung aller im Verbandsgebiet anfallenden Abwässer im Jahre 1963 gegründet. 
Damit soll gewährleistet werden, daß die Gewässer im Bereich des Ein­zugsgebietes vor Schmutzeinleitungen geschützt werden. 

Nachdem der Entwurf zum Bau einer Kläranlage mit 20.000 E + EG mit Erweiterungsmöglichkeit auf 40.000 E + EG im Juni 1966 genehmigt war, wurde die Kläranlage nach 2-jähriger Bauzeit im September 1968 in Betrieb genommen. 

Bedingt durch das schnelle Anwachsen der Bevölkerungszahl im Ver­bandsgebiet, durch den Anschluß der Mülldeponie „Brandholz" und durch die gesetzlich geforderte erhöhte Reinigungsleistung vor der Ein­leitung des gereinigten Abwassers in die Usa, bestand bereits im Jahre 1978 die Notwendigkeit zur Kläranlagenerweiterung. 
So wurde im November 1980 die auf 35.000 E + EG ausgelegte biolo­gische Reinigungsstufe in Betrieb genommen. 
Es folgten weitere zusätzliche Einrichtungen: 
Zentrifuge zur Überschußschlammeindickung und Faulschlamment­wässerung, Gasbehälter und Nacheindicker für den Faulschlamm. Künftig sind noch Erweiterungsarbeiten an der Rechen- und Sandfang­anlage erforderlich. 

Außer den Maßnahmen auf der Kläranlage waren weitere umfangreiche Arbeiten bei der Kanalisation und dem Bau von Regenüberlaufbecken erforderlich. Für die Verbandsanlagen wurden bis zum Ende des Jahres 1983 Investi­tionen in Höhe von rd. 20 Mio. DM vorgenommen. Darüber hinaus ent­stehen jährliche Kosten für Betrieb und Kapitaldienst von rd. 4 Mio. DM/a. 

Alle Aufwendungen dienen dem Gewässerschutz. 
Der Abwasserverband hat zur Erfüllung der behördlichen Auflagen die erforderlichen Mittel bereitgestellt, um die Abwasseranlagen dem Stand der Technik entsprechend herzustellen; zum Betrieb der Anlagen steht geschultes Personal in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Wenn nicht seitens der Einleiter aus Haushaltungen, Gewerbe und In­dustrie unzulässig hohe Abwasserbelastungen verursacht werden, erfüllt die Kläranlage die an sie gestellten Forderungen in vollem Umfang. 

ehemaliges Verbandsgebiet

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Der Abwasserverband OBERES USATAL erfaßt die Abwässer aus den Gemeinden des Einzugsgebietes sowie Sondereinleitungen im oberen Bereich der Usa. Die Usa entspringt westlich von Neu-Anspach. Bis zur Kläranlage der Verbandes gelten für die Usa: 
Lauflänge = ca. 15 km 
Einzugsgebiet = 91,65 km² 

Im Bereich der Kläranlage beträgt die Wasserführung der Usa: 
MNQ = 0,20 m³/s (mittleres Niedrigwasser) 
MO = 0,76 m³/s (mittlere Wasserführung) 

Anschließend fließt die Usa durch Ober-Mörlen, Bad Nauheim, Friedberg und mündet südöstlich von Friedberg in die Wetter. Die Lauflänge der Usa von der Kläranlage bis zur Mündung beträgt ca. 20 km. Die nachfolgenden Gewässer sind: Nidda, Main, Rhein. 

Zu den Verbandsanlagen gehören: 
Verbandssammler (Hauptsammler, Nebensammler) 
Sonderbauwerke der Kanalisation, Verbandskläranlage 
Alle Verbandsanlagen werden vom Kläranlagenpersonal betreut. 

Von den Gesamtinvestitionen entfielen bisher ca. 50% auf die Kanali­sation, bestehend aus Verbandssammlern mit Normalbauwerken (Schächte, Straßeneinläufe) und Sonderbauwerken (Regenüberlaufbau­werke, Regenüberlaufbecken, Kreuzungsbauwerke). 
Die Gemeinden übergeben das Kommunalabwasser an bestimmten Betriebspunkten, in der Regel an Regenüberläufen oder Regenüberlauf­becken an den Abwasserverband, der seinerseits zuständig für die Sonderbauwerke, die Ableitung bis zur Kläranlage und die Abwasser­reinigung ist. 

ehemalige Abwassermengen

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Der vorhandene Hauptsammler ist also insgesamt 10,8 km lang. Geplant ist, auf einer Länge von 8 km parallel zum vorhandenen Hauptsammler zur Aufnahme der vergrößerten Abwassermengen einen weiteren Haupt­sammler zu verlegen. Die Hauptsammler haben überwiegend einen Durchmesser von 500 mm. 

Die Nebensammler führen die Abwässer von den Übergabestellen zum Hauptsammler. 
Die vorhandenen Nebensammler haben eine Gesamtlänge von 12 km und vorwiegend einen Durchmesser von 250 mm. Um Merzhausen an die Kläranlage anschließen zu können, ist der Anschlußsammler von 4,2 km Länge z.Zt. im Bau. 

Als Entlastungsanlagen für Regenwetter wurden früher vorzugsweise Regenüberläufe gebaut. Zur Zeit sind insgesamt 9 Regenüberläufe und 4 Regenüberlaufbecken mit einem Volumen von insgesamt 2.170 m³ vorhanden. 

Bedingt durch die Forderung zum erhöhten Schutz der Gewässer besteht die Notwendigkeit, die Regenüberläufe durch Regenüberlauf­becken zu ersetzen, die als Fangbecken oder Durchlaufbecken bemes­sen und ausgebaut werden. Insgesamt sind 12 Regenüberlaufbecken neu zu bauen und die vorhan­denen 4 Regenüberlaufbecken zu vergrößern. 
Insgesamt ist ein zusätzliches Volumen von 6.630 m³ herzustellen. Mit den vorhandenen Regenüberlaufbecken besteht dann ein Volumen von 8.800 m³. 
Von den künftig 16 Regenüberlaufbecken sind je 8 Fangbecken und Durchlaufbecken. 

 Außer dem kommunalen Abwasser (häusliches, gewerbliches und in­dustrielles Abwasser) aus den Gemeinden werden in die Verbands­sammler direkt eingeleitet: 
Dränwasser aus der Mülldeponie „Brandholz", Abwasser aus dem Betrieb der Firma Hefra 

Betreiber der Mülldeponie „Brandholz" ist der Kreisausschuß des Hoch­taunuskreises. Zwischen Kreisausschuß und Abwasserverband besteht ein Vertrag, der die Einleitungen regelt. Vor der Einleitung in den Ver­bandssammler dient ein Kontrollschacht zur Mengenmessung und zur Probenahme für analytische Untersuchungen, die in geregelten Abstän­den durchgeführt werden. 
Die Firma Hefra ist eine thermotechnische Fabrik, die vorzugsweise Ab­fallfette, insbesondere Kanalfette aus Fettabschneidern, zu tierisch pflanz­licher Mischfettsäure verarbeitet. 
Das Abwasser ist stark organisch belastet, hat einen niedrigen ph-Wert und erfordert daher eine Vorbehandlung. 

ehemalige Kläranlage

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Das Verfahren in der Kläranlage OBERES USATAL entspricht einer kon­ventionellen Behandlung mit mechanisch-biologischer Reinigung des Abwassers und Ausfaulung des Frischschlammes. Das Abwasser wird nach Ausscheidung der sperrigen Stoffe in der Rechenanlage und des Sandes im Sandfang in das Vorklärbecken zur Ausscheidung der ab­setzbaren Stoffe geleitet. Das so mechanisch gereinigte Abwasser fließt weiter zur Belebungsanlage, in der die biologische Reinigung erfolgt. Das biologisch gereinigte Abwasser fließt in den Vorfluter, die Usa. 

Der bei der Abwasserreinigung angefallene Primärschlamm (Vorklä­rung) und Sekundärschlamm (Belebungsanlage) wird im Faulraum stabilisiert, d.h. die leicht abbaubaren organischen Stoffe werden bakte­riell zu Faulgas umgeformt. Durch diese Maßnahme wird insbesondere erreicht. daß der Schlamm keine Geruchsbelästigungen verursacht. Im Nacheindicker wird der Feststoffgehalt des stabilisierten Schlammes durch den Eindickprozeß erhöht. Dieser Schlamm kann landwirtschaft­lich verwertet werden, wenn die Analysenwerte bezüglich Schwermetalle innerhalb der Toleranzgrenze liegen. Wenn die landwirtschaftliche Ver­wertung nicht möglich ist, erfolgt eine Entwässerung und Ablagerung auf der Deponie „Brandholz". 

Als im Jahre 1978 die Erweiterung der biologischen Reinigungsstufe auf 35.000 E + EG geplant wurde, galten die Auflagen im Erlaubnisbescheid vom 18.2.1976 zur Einleitung des gereinigten Abwassers in den Vorfluter: 
Temperatur = 25° C                    absetzbare Stoffe = 0,5 ml/I                        BSB5 = 20 mg/I 
pH-Wert = 6,5-8,0                                                                               KMnO4-Verbr. = 80 mg/I 

Die Forderungen bestanden auf Abbau der Kohlenstoffverbindungen. Die Bemessung erfolgte nach dem damals gültigen Arbeitsblatt A 131 der ATV „Grundsätze für die Bemessung von einstufigen Belebungsanlagen mit Anschlußwerten über 10.000 Einwohnergleichwerten".  

Ansicht 1968

Ansicht 2020